Förderverein Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge e.V.

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Einladung Jahreshauptversammlung und Rechenschaftsbericht

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Sehr geehrte Mitglieder des Fördervereins der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge,

 

Wir möchten Sie recht herzlich zu unserer Jahreshauptversammlung am 15.April 2023 um 9.00h nach Halberstadt in das Seminarhotel K6 einladen. Der Vorstand würde sich sehr freuen, wenn wir Sie an diesem Tag begrüßen könnten.

Es ist wichtig, dass wir uns gemeinsam Gedanken machen, wie wir die Arbeit des Fördervereins noch intensivieren können und auch die nachfolgenden jungen Generationen mit einbinden.

Im Anhang finden Sie die Einladung zur Jahreshauptversammlung mit der Tagesordnung, den Rechenschaftsbericht für das Vereinsjahr 2021/22, das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung 2022 sowie den Kassenbericht.

Sollten Sie Fragen zu den Dokumenten haben können Sie uns diese gern schon im Vorfeld an uns weiterleiten.

 Im Anschluss an die JHV wird der scheidende Gedenkstättenleiter, Herr Dr. Bertrand zur Weiterentwicklung der Gedenkstätte sprechen, anstehende Projekte vorstellen und den neuen Gedenkstättenleiter, Herrn Dr. Gero Fedtke vorstellen.

 Sollte Ihnen jetzt bewusst werden, dass Ihnen das Bezahlen des Jahresbeitrages aus dem Blick geraten ist, keine Sorge, es ist noch Zeit.

IBAN: DE05 810520000301751668 – Verwendungszweck: Name +Beitragsjahr.

Bitte bestätigen Sie uns kurz Ihre Teilnahme. Das erleichtert uns die Organisation.

Wir freuen uns auf das Wiedersehen und einen konstruktiven Dialog.

 

Beste Grüße vom Vorstand des Vereins

 

Hanka Rosenkranz – Vorsitzende

Esther Jödecke - Schriftführerin

Kerstin Schmieder – Finanzen

Martina Lucht

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Rechenschaftsbericht für das Vereinsjahr 2021/22

 Liebe Vereinsmitglieder,

 in diesem April 2023 werden Jugendliche verschiedener Schulen des Harzkreises wieder eine eigene Gedenkaktion gestalten und zum 78. Jahrestag der Befreiung des KZ Langenstein-Zwieberge präsentieren. Die Mitglieder der „Gruppe der 2.Generation“ entschieden sich während ihrer Herbsttagung 2022 für das Aktionsthema „Krieg“. Was für ein schwieriges emotionales Thema, noch dazu unter dem Blickpunkt, dass sich der Krieg mitten in Europa zwischen Russland und der Ukraine nun schon über ein Jahr hinzieht.

Dino Burelli, ein italienischer Überlebender, schrieb in seinem Buch „Mama, mir geht`s gut… ich hab mir nichts getan!“: „Es heißt, die Geschichte sei die Lehrmeisterin des Lebens. Ich hof-fe, dass dieser Lehrerin in Zukunft größerer Erfolg beschieden sein möge als bisher und dass sie auch fleißige Schüler findet. Ich wünsche mir, dass niemand mehr das Martyrium durch-machen muss, das wir Deportierten zu erleiden hatten. Ist dieser Wunsch Utopie? Vielleicht. Aber zumindest wollen wir es versuchen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass diese Utopie Wirklichkeit wird!“ Ein Aufruf, der aktueller nicht sein kann.

Im Jahr 2022/23 galt unsere Aufmerksamkeit folgenden Schwerpunkten:

1. Einsatz für eine demokratische Erinnerungskultur

· Nach den 2 Jahren der Coronapandemie war es eine große Freude, dass 2021 wieder die Tage der Begegnung stattfinden konnten. Schüler*innen aus verschiedenen Schulen des Harzkreises gestalteten eine sehr eindrückliche Ge-denkaktion zum Thema: „Befreiung – Freiheit?“ Als Dankeschön finanzierte der Förderverein einen gemeinsamen Bowlingabend in Quedlinburg am 01.Juli 2021.

· Leider gibt es immer noch keine konkreten Ergebnisse zu unserer eingebrachten Petition von 2018, den Zugang zum Stollen für die Gedenkstätte dauerhaft zu sichern, verbunden mit dem Wunsch, den Rundgang für Besucher zu er-weitern. Wir sind in regelmäßigem Kontakt mit Frau Hohmann, Landtagsabgeordnete der Partei „Die Linke“ und Vorsitzende des Petitionsausschusses.

· Im Oktober 2021 gab es die völlig überraschende Information, dass der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Andre Löffler, auch die für die Gedenkstätte in Rede stehenden Teile der Grundstücke an eine Firma mit Sitz in Schkeuditz veräußert hätte. Der Stiftungsdirektor, Dr. Langer, der Förderverein, die Gruppe der 2.Generation sowie einzelne Angehörige von ehemaligen Häftlingen reagierten mit eindringlichen Briefen an die Staatskanzlei mit der dringenden Bitte, dass das Land Sachsen-Anhalt sein Vorkaufsrecht nutzen solle. Als dies geschah und die erlösende Meldung auch in der Presse veröffentlicht wurde, gab es große Hoffnung, dass die Petition nun positiv beschieden wer-den könnte.

· Am13. Dezember 2022 fuhren die Vorsitzende des Fördervereins und das langjährige Beiratsmitglied, Prof. Rainer Neugebauer, deshalb nach Magdeburg zur Petitionsausschusssitzung. Das Erschrecken war groß, als der Vertreter der Staatskanzlei mitteilte, dass der Käufer Widerspruch gegen das Vorkaufsrecht des Landes eingelegt hat.

· Diesem Widerspruch wurde bisher nicht abgeholfen und er wird vor dem Verwaltungsgericht verhandelt.

· Der Gedenkstättenleiter, Dr. Bertrand, informierte den Vorstand, dass es am 8. Februar 2023 einen Vororttermin in der Gedenkstätte mit Vertretern der Stiftung, der Staatskanzlei, dem bisherigen Käufer und dem Finanzministerium gab. Leider kam es bei diesem Termin zu keiner zielführenden Entscheidung.

2. Einwerben von Spenden

Der Vorstand dankt allen Mitgliedern und Förderern des Fördervereins für ihre Spendenbereitschaft und ihr Engagement, die Arbeit des Vereins aktiv zu unterstützen. Unsere Spendenaktionen orientieren sich gegenwärtig auf folgenden Schwerpunkt:

· Namenstafeln für die Opfer im südlichen Massengrab, wenn die historische Forschung zuverlässige Zahlen und Namen bereithält. Die Umgestaltung ist planerisch durch die Gedenkstätte vorbereitet. Über das Landesverwaltungs-amt ist eine Finanzierung beantragt.

3. Der Förderverein hat sich mit folgenden Veranstaltungen eingebracht:

Unsere Konzertreihe „Noten für Namen“ wurde weitergeführt.

· „Grey Wolf“ alias Pit Kyas und Alex Wurlitzer erfüllten die schöne Moritzkirche am 16. September 2022 mit Blues- und Folkklängen. Verschiedene Gitarren, Mundharmonika, Steelguitar und die raue Stimme von Grey Wolf brachten vom ersten Ton an das Publikum in gute Stimmung. Die beiden Musiker aus Halberstadt, die schon vor einigen Jahren ein Benefizkonzert für den Förderverein gespielt hatten, harmonieren perfekt. Songs von J. Hendrix, Moddy Waters oder Jagger/Richards, Bob Dylan und Townes van Zandt u.a. erklangen, aber auch der Telephone Blues, den Pit Kyas alias Grey Wolf selbst mit-komponiert hat. 402 Euro Spenden konnten an diesem Abend verbucht wer-den.

· Einen beschwingten und lustigen Abend erlebten die Besucher in der Moses-Mendelsohn-Akademie am 10. November 2022. Richard Siedhoff, Stummfilmpianist aus Weimar, spielte live zum Stummfilm „Ausgerechnet Wolkenkratzer“ im Rahmen der Reihe „Noten für Begegnungen” ein Benefizkonzert. Auch er hat unsere Vereinsarbeit schon mehrfach unterstützt. Das Publikum honorierte diesen Kunstgenuss mit viel Applaus und 210 Euro Spendeneinnahmen für die Vereinsarbeit.

Leider ist es dem Förderverein auch in den vergangenen Jahren nicht gelungen, das zur Jahreshauptversammlung 2014 vorgestellte Gemälde des amerikanischen Friedensaktivisten und Künstlers Matt Lamb zu verkaufen, um aus dem Erlös weitere Namenstafeln zu finanzieren.

4. Tage der Begegnung

Die „Tage der Begegnung“ im April 2022 wurden erstmals von der Gedenkstätte organisiert und im Doppelhaushalt 2022/23 der Gedenkstättenstiftung vorgehalten.

Der Förderverein hat im Rahmen der „Tage der Begegnung“ seine Jahreshauptversammlung abgehalten, damit auch unsere ausländischen Mitglieder daran teilnehmen konnten. Der Förderverein hat deshalb anteilmäßig die Kosten für die Saalmiete im Seminarhotel K6 in Halberstadt sowie für die Übersetzungsanlage und die Dolmetscher übernommen.

Der Förderverein wird sich in jedem Jahr mit der Gedenkstätte abstimmen und im Rahmen der „Tage der Begegnung“ seine Jahreshauptversammlung durchführen.

Einer langen Tradition folgend hat der Förderverein am Sonntagabend, den 11. April 2022, alle ausländischen Gäste und gastgebenden Langersteiner Familien zu einem geselligen Abendessen eingeladen.

5. Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches

Während des Seminars der „Gruppe der 2. Generation“ im Oktober 2022 brachte André Baud den Vorschlag ein, auf dem Gelände der Gedenkstätte auch einen Gedenk- und Erinnerungsort für die Opfer des Todesmarsches zu schaffen. Der Förderverein hat mit der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, dass der Förderverein die Hälfte der Herstellungs- und Aufstellungskosten übernimmt. Der Gedenkstein wird im April während der „Tage der Begegnung“ feierlich eingeweiht.

Auch in diesem Arbeitsjahr des Vereins möchten wir uns bei dem Gedenkstättenleiter, Dr. Bertrand, an dieser Stelle für die ergebnisreiche Arbeit und die Weiterentwicklung der Gedenkstätte herzlich bedanken. Wir wünschen ihm für den beruflichen Neubeginn in Frank-reich alles Gute.

Der Vorstand des Fördervereins begrüßt herzlich Herrn Dr. Gero Fedtke als neuen Gedenkstättenleiter und wünscht sich eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

Ich freue mich auf ein gesundes Wiedersehen im April 2023.

 

 

Hanka Rosenkranz

Vereinsvorsitzende

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