Förderverein Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge e.V.

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Stummfilmpianist Richard Siedhoff – ein vergnüglicher Abend und 311,50 Euro Spenden

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Einen Stummfilm mit einem Stummfilmpianisten live am Klavier zu erleben – so etwas gibt es nur in der Reihe „Noten für Namen“ des Fördervereins der Gedenkstätte Langenstein – Zwieberge!

Und so erlebte das Publikum in der Moses-Mendelssohn-Akademie am 24. November 2017 einen sehr speziellen, unterhaltsamen und lustigen Abend mit dem Stummfilmstar Buster Keaton, einer Horde Indianer und einer ganz besonderen Kuh. 

Richard Siedhoff, der die Halberstädter bereits vor 2 Jahren mit dem Buster-Keaton-Film „Der General“ erfreute, hatte sich zum zweiten Mal mit seinen Filmrollen, einem Filmprojektor und seinem Kompositions- und Improvisationstalent am Klavier auf den Weg nach Halberstadt gemacht.

Im Vorfilm „Das Bleichgesicht“ bestand Buster Keaton zunächst sein Wild-West-Abenteuer als Schmetterlingsfänger unter Indianern, die von den Ölbaronen um ihr Land betrogen werden sollten. Nach wilden Verfolgungsjagden und Schießereien, Tänzen um den Marterpfahl und zahlreichen verrückten Zufällen konnte Buster Keaton nicht nur als „Kleiner Häuptling Bleichgesicht“ die Besitzurkunde des Indianerlandes erobern, sondern zugleich auch das Herz der schönen Indianersquaw.  

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Noch mehr Slapstick und lustige Filmgags wurden anschließend im Hauptfilm „Go West“ (Der Cowboy) präsentiert. Der mittellose Tramp Buster Keaton landet als Cowboy ohne Erfahrung auf einer Ranch und schließt Freundschaft mit einer Kuh, die mit allen anderen Rindern auf einen Viehtransport gehen soll. Nach vielen komischen Filmeinlagen und der wilden Stampede einer Rinderherde durch die Straßen von Los Angeles der 1920-er Jahre rettet Keaton seine geliebte Kuh vor dem Schlachthaus und den Ranchbesitzer vor dem finanziellen Ruin. Als Dank bekommt Buster Keaton seine Kuh und noch obendrein die schöne Tochter des Ranchbesitzers, der sie alle vier in den Sonnenuntergang chauffiert.  

Richard Siedhoff begleitete beide Filme am Klavier und unterstrich mit seiner frei und ohne Noten gespielten Musik gekonnt die Dramatik der Filmszenen. Akustisch knallten die Revolver, pfiffen die Indianerpfeile durch die Luft, plumpste Buster Keaton vom Pferd und stampften die Rinder durch die Straßen und Geschäfte der Stadt. Man hörte sogar, wie sich zarte Liebesbande zwischen dem Filmhelden und einer schönen Frau entsponnen – der verliebten Kuh Braunauge! Schon der Film selbst war urkomisch, aber mit Richards Klavierbegleitung fühlte man sich in die charmante Kinokultur des frühen 20. Jahrhunderts versetzt. Das Publikum bedankte sich mit reichlich Applaus für diesen sehr besonderen Kunstgenuss und Richard versprach, im nächsten Jahr wieder nach Halberstadt zu kommen – worauf wir uns schon sehr freuen! 

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Vor der Vorstellung und in der Pause nutzten die Gäste unseren kleinen Getränkeausschank und kamen mit Richard beim Wechseln der Filmrollen am Projektor ins Gespräch. Aber auch unsere Vereinsarbeit und unser Anliegen, Spenden für Namenstafeln einzuwerben, wurde thematisiert. Hanka Rosenkranz, die Vorsitzende unseres Vereins, konnte dem Publikum mitteilen, dass unser Ziel, alle in den sechs Massengräbern ruhenden Opfer aus der Anonymität zu holen, mit der Anbringung der letzten 82 Namenstafeln zu den „Tagen der Begegnung“ am 15. April 2018 erreicht sein wird. Unser Einwerben von Spenden für Namenstafeln wird sich dann auf die Umgestaltung des südlichen Massengrabes konzentrieren, denn auch die Opfer dieses Grabes sollen bei ihrem Namen genannt werden. Für unser Anliegen konnten wir nicht nur ein neues Vereinsmitglied gewinnen, sondern am Ende des Abends auch 311.50€ an Spendengeldern einnehmen. Wir bedanken uns herzlich bei unserem Publikum.

Unser Dank gilt ebenso der Leiterin der Moses-Mendelssohn-Akademie, Frau Dick, die uns wiederholt die Möglichkeit bot, die Räume der Akademie kostenlos zu nutzen sowie den beiden Mitarbeiterinnen, Frau Wohlmann und Frau Günter , die uns tatkräftig beim Ein- und Aufräumen unterstützten. 

Die Projektionswand zum Zeigen des Films hatte uns die Stadtbibliothek Heinrich Heine ausgeliehen und auch dafür möchten wir Frau Sommer herzlich danken.

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