Förderverein Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge e.V.

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Zum Tod von Günter Liedtke

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Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod unseres langjährigen und sehr guten Freundes

GÜNTER LIEDTKE erfahren.

Als Mensch und Hausmeister war er die  gute Seele der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge. Immer wenn es um organisatorische Dinge und technische Probleme bei unseren Aktionen oder der Vorbereitung der « Tage der Begegnung » ging, stand er an unserer Seite – mit all seinem Können, seiner Hilfsbereitschaft und seinem Humor.

Unfassbar ist für uns, ihn nicht mehr bei uns zu haben. Wir vermissen ihn und trauern gemeinsam mit dem Team der Gedenkstätte um unseren Freund.

Hanka Rosenkranz, André Baud, Kerstin Schmieder, Martina Lucht und Gesine Daifi  

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Freundinnen und Freunde der Gedenkstätte,

Günter Liedtke, unser Hausmeister, ist am 16. Januar 2017 in der Gedenkstätte an einem Herzinfarkt verstorben. Er ist 60 Jahre alt geworden und hat seit dem 2. Oktober 1989 in der Gedenkstätte gearbeitet. Trotz unserer Fassungslosigkeit über seinen plötzlichen Tod  möchten wir Ihnen heute ein paar Zeilen über einen Kollegen schreiben, den wir sehr geschätzt haben.

Unser Alltag in der Gedenkstätte war übersät mit kleinen Aufmerksamkeiten für einen jeden von uns, so wie der Kaffe, den er jeden Morgen – und auch gestern noch – für Gesine Daifi gekocht hat.  Seine Aufmerksamkeit anderen gegenüber ließ niemals nach. Oft wusste er sogar noch eher als wir selbst, was wir brauchen würden. Da der « Chef » mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, braucht er einen Kleiderschrank und noch bevor sich der Chef dessen bewusst war, bekam er ihn.

Günter Liedtke kannte alle verborgenen Winkel des ehemaligen Lagergeländes und der Gedenkstätte. Er wusste, was im Verlaufe des Jahres zu tun war und wann es getan werden musste. Wenn er über seine Arbeit sprach, stellte man fest, wie gut durchdacht jede noch so kleine Sache war. Nichts wurde dem Zufall überlassen. In seiner Arbeit für die Gedenkstätte fand man die gleiche Aufmerksamkeit, die er anderen entgegen brachte.  Eine tägliche Aufmerksamkeit, die niemals nachließ.

Günter Liedtke war nicht nur ein sehr hilfsbereiter Kollege. Er hat gestern auch ein bedeutsames Wissen über das Konzentrationslager mit sich genommen. Dank seines technischen Blicks auf die Dinge machte er sich im Laufe der Jahre viele Gedanken über den Betrieb verschiedener Einrichtungen des Lagers in Langenstein. Dort, wo der Historiker nur eine Betonplatte sah, erkannte er den Boden einer Dusche und konnte uns beispielsweise erklären, was sich in einem Raum des Krankenreviers ereignete. Sein technischer Blick, der oft bei den historischen Recherchen fehlt, wäre eine überaus wertvolle Hilfe gewesen, um künftig die Geschichte des Lagers zu schreiben. Wenige Tage vor seinem Tod hatte er begonnen, sein Wissen über das Lager schriftlich festzuhalten. Seine Fotos von Lagerbereichen, die niemand außer ihm kannte, bleiben nun unausgewertet.

Seine gute Laune, sein Humor und seine Lebensfreude fehlen uns schon jetzt.

Das Team der Gedenkstätte

Nicolas Bertrand und Gesine Daifi

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