Förderverein Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge e.V.

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Projekt der 2. Generation “Brot-Baracke-Mensch” – Tage der Begegnung 2012

Seit 1991 laden die Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge und deren Förderverein jährlich im April zu den „Tagen der Begegnung“ mit Überlebenden und deren Angehörigen ein. Neben traditionellen Gedenkveranstaltungen stehen während dieser Tage immer auch neue, kreative und von Schülern der Region selbst entwickelte Formen des Gedenkens sowie Begegnungen zwischen Überlebenden, deren Angehörigen und Jugendlichen im Mittelpunkt.

Der Frage, wie man die Geschichte von Zwieberge weitervermitteln kann, widmet sich auch die internationale „Gruppe der 2. Generation“, die sich aus Kindern, Enkeln und Urenkeln ehemaliger Häftlinge zusammensetzt. In den letzten Jahren initiierte diese Gruppe anlässlich der „Tage der Begegnung“ immer verschiedene Aktionen, an deren Realisierung dann vor allem Jugendliche mitarbeiten, um sich ihren ganz eigenen Zugang zur Geschichte zu erarbeiten.
Für die diesjährigen “Tage der Begegnung” hatte die Gruppe der 2. Generation das Thema “Brot-Baracke-Mensch” gewählt und eine Schülerprojektgruppe hatte die Möglichkeit, zu diesem Thema eine eigene Gedenkaktion zu entwickeln. Zu dieser Gruppe gehörten Alexander Kaminsky, Olivia Albrecht und Caroline Clemens von der Sekundarschule Gernrode, Meggy Bodlin, Begard Janab Ibrahim, Katharina Hartmann, Josephine Städer (OS 10), Martin Kröber (OW 2 10a) und Toralf Nickerl (OW 2 10 b) von den Berufsbildenden Schulen „Geschwister Scholl” Böhnshausen sowie Esther Feisthauer, die als Schülerin der BbS Böhnshausen an der Gedenkaktion 2010 teilgenommen hatte und inzwischen Studentin der Hochschule Magdeburg-Stendal ist.
Am 15.4. 2012 fand zunächst am Mahnmal die offizielle Gedenkveranstaltung aus Anlass des 67. Jahrestages der Befreiung des KZ Langenstein-Zwieberge statt. 108 weitere Namenstafeln von ermordeten Häftlingen waren zuvor an den Massengräbern angebracht worden und die Namen dieser Menschen wurden von Jugendlichen der katholischen Gemeinde Halberstadt und Wernigerode verlesen.
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Gedenkveranstaltung

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Rede Jean Louis Bertrand

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Projektteilnehmer bei der Gedenkveranstaltung

 

Der Förderverein der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge sammelt auch weiterhin Spendengelder, um einmal allen der insgesamt 772 Opfern die Würde zurück geben zu können, derer sie im KZ-Lager von den Nazis beraubt worden waren.
Im Anschluß an die Gedenkveranstaltung stellten die Jugendlichen am Standort der ehemaligen Baracke 13 den Teilnehmern ihr Projekt vor.
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Projektgruppe vor Baracke 13

 

Bei der Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ Lagenstein-Zwieberge, insbesondere mit den schrecklichen Arbeits- und Lebensbedingungen in diesem Außenlager des KZ Buchenwald, hatten die Jugendlichen aus ihrer heutigen Sicht Fragen erarbeitet, die sie den Häftlinge gestellt hätten. Dabei ging es insbesondere um die hygienischen Bedingungen im Lager, um die Ernährungssituation, um Arbeitsbedingungen, Krankenversorgung und die Sicht der Häftlinge auf ihre Wärter. Antworten auf ihre Fragen konnten die Jugendlichen in Texten von Überlebenden finden, so z.B. bei Roger Leroyer, Paul Le Goupil, Georges Petit und Hélie de Saint Marc aus Frankreich, Alberto Berti und Dino Burelli aus Italien, Miervaldis Berzins-Birze aus Lettland, Edmund Wojnowski aus Polen, sowie Alex Deutsch aus Deutschland.
Zu jeder Fragestellung und Antwort gestalteten die Projektteilnehmer eine bildliche Darstellung auf einem              Puzzleteil. Eine Holztafel war im Vorfeld dafür in 12 Einzelteile zerschnitten worden.
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Malerwerkstatt – Gestaltung der Puzzleteile

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Während der Gedenkaktion wurden dann diese Teilstücke, diese “Bruchstücke des Erinnerns”, nach Verlesen der 10 Fragen und Antworten wieder zu einem Gesamtbild zusammengesetzt.
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Freek van de Brink mit dem ersten, dem schwarzen Puzzleteil

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Toralf

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Alexander

 

 

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Esther

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Andre mit dem letzten, dem weissen Puzzleteil

 

Ein 11. Puzzleteil blieb schwarz – als Symbol dafür, dass wir uns wohl nie ein ganz vollständiges Bild der durchlebten Qualen der Häftlinge machen können, wie es Freek van den Brink aus Holland und Mitglied der Gruppe der 2. Generation, formulierte.

André Baud, Sohn eines Überlebenden aus Frankreich, aber brachte noch ein letztes, ein weißes Puzzleteil an, und dieses weiße Puzzleteil drückt für uns alle unsere Hoffnung auf eine Zukunft in Frieden und Freundschaft aus.

Das Puzzle wird in der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge zu sehen sein.
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Projektgruppe nach der Aktion vor dem vollendeten Puzzle

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